Eine Auszeit von Social Media – dies ist oft leichter gesagt als getan. Schließlich sind Netzwerke wir Instagram, Pinterest, Facebook oder auch YouTube darauf programmiert, dass wir sie regelmäßig nutzen. Ständig online zu sein und neuen Content zu erstellen ist quasi obligatorisch, um entsprechend Reichweite zu generieren. Eine Social Media Pause? Schadet das nicht nur?
Lange Zeit habe ich genau so gedacht. Ich habe zwar kein Geld mit Social Media verdient, sondern machte das ganze just for fun. Trotzdem gab ich mir Mühe mit meinen Beiträgen und ich wollte, dass ich dafür auch Reaktionen erhielt. Also war ich häufig online, interagierte mit anderen (die ich zum Großteil nicht kannte) und plante sorgfältig neuen Content. Ich gebe zu, eine Zeit lang hat mir das alles total Spaß gemacht. Letztendlich entschied ich mich aber für eine längere Pause auf Social Media. Dies war etwas, was mir ziemlich gut tat. Was für Vorteile du genau daraus ziehen kannst, verrate ich dir in diesem Beitrag.
Lese auch: Mehr Motivation zum Sport – so geht’s Tipps für Mehr Bewegung im Alltag AstraZeneca – darum entschied ich mich dafür |
1. Du hast mehr Zeit
Für viele ist Social Media bereits ein fester Bestandteil des Alltags: direkt morgens vor dem Aufstehen greifst du zum Handy und sieht automatisch Benachrichtigungen von Instagram, Facebook oder der Plattform, auf der man sonst am meisten aktiv ist. Natürlich klickst du hier auf drauf, schließlich willst du wissen, was es neues gibt oder wer auf deinen Beitrag reagiert hat.
Diese Benachrichtigungen, eigentlich verfolgen dich den ganzen Tag,: wann immer du auf dein Handy schaust, häufig sind neue dabei. Bist du dann erstmal auf der Social Media Plattform, so gibt es da viele Dinge zu entdecken: Beiträge, Storys, Reaktionen, Nachrichten etc. Auf diese Weise kann es gut sein, dass du mal eben eine halbe Stunde mit deinem Handy verbringst um alle Informationen durchzugehen, obwohl du eigentlich nur schnell mal auf die Uhr schauen wolltest.
Veröffentlichst du selbst Content, so benötigst du zusätzlich Zeit, um diesen zu planen, zu erstellen und um auf der Plattform aktiv zu sein. Mir war gar nicht so bewusst, wie zeitintensiv Social Media ist. Erst als ich mir von dem ganzen eine Auszeit nahm, merkte ich, wie viel Zeit ich jetzt für mich hatte: Zeit für mich selbst, Zeit für andere Hobbys oder um mehr Dinge zu unternehmen.
2. Kein Social Media Druck – mehr genießen
Wer selbst auf Social Media Content erstellt, der wird dieses Problem gut kennen. Um „erfolgreich“ zu sein und damit meine ich viele Likes und Interaktionen zurück zu erhalten, musst du neben online sein auch selbst regelmäßig Beiträge posten. Und diese Beiträge „müssen“ gut sein, das heißt ansprechend aussehen und einen Mehrwert bieten.
Dies auf Dauer zu leisten mag ganz schön anstrengend sein ,denn niemand hat permanent gute Ideen und Einfälle. Trotzdem weißt du die ganze Zeit, dass dein nächster Beitrag stehen sollte, bevor zu viel Zeit verstreicht.
Nutzt du Social Media nur als Konsument, so ist dieser Aspekt wahrscheinlich nicht ganz so stark ausgeprägt. Doch auch hier entsteht dir Druck dadurch, dass man sich und sein Leben automatisch mit den gezeigten Inhalten vergleicht. Häufig vergisst man dabei, dass es sich bei den Fotos von anderen um einzelne Momente in deren Leben handelt und diese Fotos oft in aufwendigen Shootings produziert wurden.
Später habe ich gedacht, okay, vielleicht ist mein Leben nicht ganz so spektakulär wie das von einigen anderen. Aber dafür muss ich auch nicht permanent Content planen und viel Zeit in ungewöhnliche und nervenintensive Shootings investieren. Das hat auch seine Vorzüge.
3. Du hast den Kopf frei
Wenn man von der Arbeit nach hause geht, dann kann man den Weg nutzen um abzuschalten. Alle beruflichen Gedanken bei der Arbeit kann man lassen und sich zu Hause auf ganz andere Dinge konzentrieren. So sollte es zumindest sein, doch so ist es gerade in Zeiten von Home-Office häufig nicht mehr der Fall.
Das Prinzip ist auf deine Social Media Nutzung übertragbar. Dinge, die du dort siehst und hörst bleiben noch eine Zeit in deinem Kopf – oft auch länger, als dir lieb ist. Dabei sind es in den meisten Fällen beliebeige Themen, die dich dort aufhalten. Themen, nach denen du nicht aktiv gesucht hast, also mit denen du dich gar nicht unbedingt beschäftigen wolltest.
Machst du eine Social Media Pause, so fällt in jedem Fall auch die Content-Planung weg. Du musst nicht mehr darüber nachdenken, welchen Beitrag du wann zu welchem Thema erstellst und wann veröffentlichst, welches Bild optisch zu deinem Profil und dem Inhalt passt und wie du das ganze in der Story anteaserst. Das klingt erstmal nicht gigantisch, schließlich macht es ja auch irgendwo Spaß, neuen Content zu erstellen. Dennoch kostet es Energie, sich so intensiv damit zu beschäftigen.
Ich fand es ziemlich befreiend, mich mehr auf die Themen fokussieren zu können, die ich spannend finde und mich nicht mehr mit neuen Posts und Storys beschäftigen zu müssen.
Im Nahhinein weiß ich gar nicht, warum ich einmal so begeistert von Social Media war und so stark daran festgehalten habe. War es die Anerkennung, die man dort in kurzer Zeit erreichen kann? Der Austausch mit anderen Nutzern? Das Gefühl, irgendwie dazuzugehören? Der Gedanke, mit meinen Beiträgen etwas erreichen und Menschen helfen zu können?
Wahrscheinlich eine Mischung aus all dem. Dabei fragt sich nur, wie nachhaltig das ganze ist. Man investiert so viel Zeit in Social Media, doch wie viele Menschen lesen wirklich die Teste dort? Wie viel Anerkennung bekommt man wirklich durch Likes und Follower? Hohe Zahlen hierbei mögen erstmal vor allen ein Indiz dafür sein, dass man den Algorithmus verstanden hat. Zudem kann man davon ausgehen, dass die Person sehr viel Zeit auf der jeweiligen Plattform verbringt. Gerade bei Likes sollte man zudem Acht geben: sie sind schnell ziemlich verteilt. Es heißt jedoch nicht automatisch dass jemandem deinen Beitrag verstanden hat und dich unterstützen möchte, wenn er „gefällt mir“ auswählt.
Die Social Media Pause zu machen, war für mich eine gute Sachen und hat mir an einigen Stellen die Augen geöffnet. Plattformen wie Instagram, Facebook und YouTube mit gewissem Abstand zu betrachten, ist denke ich für jeden gesund und sinnvoll.
Pingback: 20 To Dos für den Sommer - Life with Hanna Sophie