Roadtrip USA: Reisebericht Südwesten

Auf in den Wilden Westen: Unser Roadtrip durch die USA (Reisebericht)

Im Oktober habe ich mir einen Traum erfüllt, der schon lange in meinem Kopf spukte: eine Reise in die USA, ein Roadtrip mit Highlights wie dem Gand Canyon, den ich immer schon mal sehen wollte. Wir starteten in Las Vegas und hatten insgesamt 3 Wochen Zeit. Im Folgenden liest du meinen Reisebericht.

Ankunft

Nach einem langen Flug mit zwei Zwischenstopps (London und LA) kamen wir abends recht erschöpft in Las Vegas an. Wir holten den Mietwagen ab (mit Automatik-Schaltung, was erstmal ungewohnt war) und fuhren dann zu unserem Hotel, dem Rio all Hotel & Casino. Schon in der Eingangshalle sah man die Spieleautomaten stehen, was jetzt erstmal merkwürdig klingt, hier jedoch ganz normal ist. Wir hatten eine schöne Suite mit bodentiefen Fenstern, waren an dem Abend allerdings zu müde, um das richtig genießen zu können.

1. Las Vegas

Zuerst war ich sehr skeptisch, was Las Vegas und unseren Aufenthalt dort anging. Ich dachte: Ich habe Rom und Venedig gesehen, warum soll ich mir dort die Nachbauten davon ansehen?

Zu Las Vegas muss man vorab wissen, dass es sich um eine Stadt in der Wüste handelt, vor etwas mehr als 100 Jahren künstlich dort erschaffen wurde und stark auf Entertainment ausgerichtet ist. Die einzelnen Spielcasinos, die zugleich Themenhotels sind, sind mit die Hauptattraktionen.

Ich muss aber sagen: sie sind echt gut gemacht – viel besser, als ich erwartet hätte! Allein im Cesars kann man gut Zeit verbringen, ohne auch nur einen Cent in den Spielautomaten packen zu müssen: Hier sind verschiedene Bauten des alten Roms nachgebaut, dazu gibt es „Forum Shops“, eine Mall mit künstlichem Himmel, der super echt aussieht wenn man nicht haargenau hinschaut. Auch das Luxor, eine nachgebaute Pyramide, lohnt einen Besuch, genau wie das Flamingo Habitat im Hotel Flamingo.

Was aber am meisten ausmacht, ist das Flair dort. Es gibt unendliche Möglichkeiten, was man alles machen kann.

2. Grand Canyon National Park

Am Ende des zweiten Tags in Las Vegas fuhren wir zu unserem ersten großen Highlight auf der Tour, dem Grand Canyon National Park. Wir besuchten ganz klassisch die South Rim, den wohl bekanntesten Anlaufpunkt zum Besuch des Grand Canyon. Die West Rim wäre zwar näher an Las Vegas dran gewesen, dort ist der Canyon aber deutlich anders als bei der bekannteren South Rim. Zudem wollten wir sowieso auf unserer Route weiter Richtung Osten fahren.

Wir kamen am Hoover Dam vorbei, einer Sehenswürdigkeit, die man auf dieser Strecke unbedingt mitnehmen sollte, wenn man die Strecke fährt. Auch wenn wir ihn nur im Dunkeln sehen konnten, es ist ein total beeindruckender Bau.

Die 4h+ Fahrt bis zur Grand Canyon South Rim wollten wir aber nicht am Stück fahren und machten einen Stopp in einem Motel in Seligman. Am nächsten Tag ging es dann wirklich zum Grand Canyon – auch das war von Seligman nochmal eine Ecke Fahrt.

Der Gand Canyon ist nicht so groß, wie man ihn sich immer vorstellt: er ist noch viel größer und beeindruckender“

Zuerst gingen wir zum Mathers Point, einem der beliebtesten Aussichtspunkte im Park. Das liegt unter anderem daran, dass er von den großen Parkplätzen am Visitor Center nicht weit entfernt ist. Es gibt sogar einen großen Stein, auf den man sich für ein Foto stellen kann und sogar in einer Schlange warten muss, bis man dran kommt. Ich habe gewartet – hat es sich gelohnt? Eher nicht. Der Ausblick ist zwar schön, aber bei weitem nicht der einzig schöne im Grand Canyon.

Als Startpunkt ist der Mathers Point zwar nicht schlecht, danach sollte man aber unbedingt nach links auf dem Rim Trail weitergehen. Der Rim Trail ist ein einfacher Wanderweg mit wenig Steigung, der am Rand des Canyons entlang führt. Hier kann man die ganze Zeit über schöne Ausblicke genießen, und je weiter man geht, desto weniger touristisch wird es.

Wir sind bis zum Trailhead des Bright Angel Trails gelaufen und wollten eigentlich noch ein Stück weit in den Canyon hinein steigen, aber es war leider ziemlich windig, sodass ein anspruchsvoller Trail wie dieser nicht ganz so gut passte. Wir schauten uns noch Häuser und Shops im Grand Canyon Village an und verschoben den Bright Angel Trail auf den nächsten Tag.

Ganz runter zu gehen, dauert 9 Stunden – das haben wir nicht gemacht! Wir sind nur etwa zwei Meilen hinab gestiegen und dann wieder rauf. Gerne wäre ich auch ein bisschen weiter gegangen, aber leider bin ich zweimal mit meinem rechten Fuß auf dem Trail umgeknickt. Es war nicht so schlimm, hat zwar etwas gezogen, aber Schmerzen hatte ich keine großen. Dennoch war es zu dem Zeitpunkt besser, umzudrehen, als noch weiter hinab zu steigen.

3. Page

Das Städtchen Page in Arizona wurde mir in verschiedenen Reiseberichten und -videos empfohlen, ganz einfach weil es dort so viel zu machen gibt. Auch hier waren wir zwei Tage und haben uns folgendes angeschaut:

Horseshoe Bend

Hier verläuft der Colorado in einer Schleife und umkreist fast vollständig einen großen Felsen – ein beliebtes Fotomotiv für Reisende. Ein paar Meter weiter findet man noch andere, rote Felsen, mit denen sich ebenfalls schöne Fotos machen lassen. Auch die Stadt hat bereits den Mehrwert für Touristen erkannt: 10$ kostet es, auf dem Parkplatz vor dem Horseshoe Bend zu parken, von dort aus sind es nur etwa 10 Minuten bis zur Flussschleife. Wir hatten erst überlegt, in der Stadt zu parken und zu Fuß dort hin zu gehen – das wäre aber keine gute Idee gewesen, denn hier hätte man etwa eine Stunde lang auf der Hauptstraße (ohne Fußweg) in der prallen Sonne stapfen müssen – jeweils um hin und um wieder zurück zu kommen.

Antelope Canyon

Der Antelope Canyon ist ein beliebter Canyon, der häufig als Fotomotiv oder Screensaver herhält. Die Felsen sind dort so eng beieinander, edel geformt und leuchten in kräftigem rot-orange. Um ihn zu besuchen, muss man vorab eine Tour buchen, die auch nicht ganz billig war. Man kann wählen zwischen den Upper Antelope Canyon (überirdisch) und dem Lower Antelope Canyon (unterirdisch). Ich hatte mich im Vorfeld schlau gemacht und für den Lower Antelope Canyon entschieden, der schöner und weniger überlaufen sein sollte.

Ob das beides Stimmt, kann ich nicht beurteilen – denn weder habe ich den anderen Canyon gesehen, noch kann ich bestätigen dass sich der Touristenandrang in Grenzen hielt. Im Gegenteil, es waren sehr viele Menschen hier, die den Antelope Canyon sehen wollten.

Während der Tour wurde man schon ein wenig durch den Canyon durchgeschleust. Viel Zeit, um ihn sich ausgiebig anzuschauen und Fotos zu machen, blieb nicht. der Tourguide macht aber an einigen, besonderen Stellen Fotos von einem, zum Teil auch im Panorama-Modus.

Der Antelope Canyon war länger, als ich dachte. In der Stunde, die unsere Tour ging, schaffte man es gerade mal einmal durch zu gehen, wenn auch mit Pausen, Treppen, Fotos etc. Und auch wenn die Tour ihren Preis hatte und ich mich gerne länger im Canyon aufgehalten hätte, fand ich es richtig gut, sie mitgemacht zu haben. Denn Der Antelope Canyon ist total beeindruckend und so schnell kommt man hier nicht wieder hin – wenn überhaupt noch mal.

Lake Powell

Schon auf den Straßen Richtung Page und in der Stadt selber haben wir viele Menschen gesehen, die dabei waren ihr Boot zu transportieren. Wohin? Zum Lake Powell, um dort damit zu fahren. Der Lake Powell ist ein Stausee im Bundesstaat Arizona an der Grenze zu Utah mit vielfältigen Freizeitangeboten.

Man kann sich dort zum Beispiel auch ein Boot ausleihen, wir waren aber nur zum schwimmen und sonnen dort.

4. Monument Valley

Auch das Monument Valley mit seinen Tafelbergen, die schon als Szenerie für Western-Filme dienten, durfte auf unserer Reise nicht fehlen. An dem Tag als wir dort waren, war es aber leider recht windig. Schon auf der Fahrt haben wir es gemerkt: Wir wollten kurz für ein Picknick aussteigen und Pause machen, den Gedanken mussten wir schnell wieder verwerfen, da der Wind so heftig peitschte.

Im Monument Valley selbst kann man verschiedene Touren machen, eine mit dem Jeep, eine auf Pferden und auch Wanderwege gibt es. Ich hätte das Valley gerne auf dem Rücken eines Pferds gesehen – ganz einfach schon, weil das 100% in den wilden Westen passte – aber nach der Tour am Tag zuvor in Page entschieden wir uns dann doch für einen Fußmarsch. Wir umrundeten einen Tafelberg und hatten dabei eine tolle Sicht auf die weiteren Berge. Der Wind wehte zwar immer noch, aber zum Glück wurde dadurch im Valley selbst nicht so viel Sand aufgewirbelt, sodass man gut gehen konnte.

5. Canyonlands National Park

Nach dem Monument Valley stand eigentlich erst der Arches National Park auf unserer Liste. Doch da er so beliebt ist, hat sich der Staat Utah ein Ticket-System ausgedacht, mit dem man sich im Vorfeld einen Zeitslot für den Park reservieren muss. Dazu hatte ich nichts vorher im Internet gefunden und war davon ausgegangen, dass man ganz normal in den Park reinfahren konnte.

Da dem nicht so war, fuhren wir weiter zum Canyonlands National Park, der nur eine halbe Fahrtstunde entfernt liegt. Wir besuchten den Island in the Sky District und machten zuerst eine kleine Wanderung, bei der man ganz auf einen Felsen hinauf stieg. Canyonlands hat zudem viele schöne Aussichtspunkte, von denen aus man wunderschöne Sonnenuntergänge beobachten kann.

Zweit Tage später haben wir von hier aus die Sonnenfinsternis beobachten können – mit zwei der letzten Sonnenlicht-Brillen, die die eine Tankstelle noch übrig hatte.

Ich hätte mir den Park gar nicht so schön vorgestellt, mehr dachte ich man kann ihn gut mitnehmen, da er ohnehin auf dem Weg liegt. Aber Canyonlands ist für mich definitiv ein Hidden Champion.

6. Arches National Park

Um Punkt 18 Uhr des Vortags kann man versuchen, sich einen Zeitslot für den nächsten Tag im Arches National Park zu buhen. Schafft man das nicht, dann muss man entweder vor 7 Uhr schon im Park sein (das heißt ca. um 6:30 Uhr morgen mit dem Auto dort schon in der Schlange vor dem Schalter stehen) oder kann erst nach 17 Uhr rein gehen.

Zum Glück haben wir es geschafft, noch ein Ticket zu holen – denn um 5 Uhr morgens aufstehen wollte ich im Urlaub nicht unbedingt und wären wir nicht reingekommen, hätten wir ganz schön was verpasst.

Dem Arches National Park gehören viele große, rotbraune Felsen und Felsbögen. Es gibt verschiedene Wanderwege, auf denen man die Felsbögen jeweils besichtigen kann. Wir nahmen den Devils‘ Garden Trail, einen Weg für den man etwa 5 Stunden brauchen sollte. Der Weg war anspruchsvoll, man musste über Felsen klettern und laufen und die Ausschilderung war nicht immer gut zu erkennen.

Die Arches (Felsbögen) lagen aber leider nicht direkt auf dem Weg, sondern mussten auf einzelnen Trails, die vom Weg abzweigten, besichtigt werden. Das kostete leider nochmal zusätzliche Zeit und Kraft, auch wenn die Bögen super schön sind und auf jeden Fall den Besuch lohnen. Am Ende waren wir ganz schön fertig – ein weiterer Trail kam für uns an dem Tag nicht in Frage und einen weiteren Tag im Arches National Park hatten wir nicht gebucht.

7. Cleveland Lloyd Dinosaur Quarry

Das Cleveland Lloyd Dinosaur Quarry ist ein National Monument: Hier wurden super viele Knochen und Skelette von den verschiedensten Dinosauriern gefunden. Die meisten Knochen sind jedoch heute nicht mehr im Quarry, sondern wurden zur Forschung an Universitäten in der ganzen Welt geschickt. Ich habe mich schon direkt beim Besuch gefragt: warum haben sie das gemacht? Man hätte doch ein riesiges Forschungszentrum und eine große Ausstellung genau dort errichten und vermarkten können.

Das hatte man aber wohl nicht vor: Die Ausstellung ist ziemlich klein (nur ein Raum) und draußen kann man auf zwei verschiedenen Trails gehen, die jedoch nicht besonders gestaltet sind. Mein größter Kritikpunkt ist jedoch die Straße, auf der man dort hingefahren ist: Über eine Stunde musste man auf einer Straße mit grobem Kies fahren, auf der nur 20 mph (ca. 30 km/h) erlaubt waren, und das aus gutem Grund.

Der Aufwand, um dort hinzukommen, stand in keinem Verhältnis zu dem was mal letztendlich dort fand.

8. Manti La Sal National Forest

Malerischer Wald: Wir fuhren auf einer Scenic Road entlang, auf deren einer Seite eine Felswand war, auf der anderen ein kleiner Bach plätscherte. Dazu gab es allerhand grün und Laubbäume, die sich schon langsam verfärbten und orange-gelb wurden. Wie aus dem Bilderbuch!

Es gibt hier auch eine See mit einem (besonders im Sommer) schönen Campingplatz, auf dem wir eine Nacht verweilten.

9. Capitol Reef National Park

Capitol Reef ist ebenfalls ein National Park, den man nicht sofort auf der Rechnung hat, wenn man an den Südwesten der USA denkt. Hier gibt es viele große rote Felsen, eine Wiese, auf der man sich Äpfel pflücken kann und viele Wanderwege. Die Hauptstraße ist zudem ein Scenic Drive, es lohnt sich, hier einmal bis ganz durchzufahren und währenddessen die Landschaft auf sich wirken zu lassen.

10. Grand Staircase Escalante

Weiter fuhren wir einen kleinen Schlenker durch den Dixie National Forest, der dann durch die kurvigen Straßen und das häufige auf und ab Fahren doch deutlich länger dauerte, als erst angenommen. Hier konnten wir einem waschechten Cowboy dabei zusehen, wie eine Herde Kühe die Straße entlang trieb. Wer hätte gedacht, dass man soetwas nochmal zu sehen bekommt?

Die Straße führte weiter zum Grand Staircase Escalante National Monument (Utah). Hier fährt man zum Teil eine Straße entlang, die einem Berggrat folgt. Die Landschaft hier formt sich in Terrassen, also mehreren Stufen an Gesteinsschichten. Der Name kommt daher, dass das Ganze an einen Treppenabsatz erinnert.

Es gibt verschiedene Aussichtspunkte, von denen man einen tollen Ausblick über das gesamte National Monument hat. Unglaublich, wie weit man hier schauen kann.

11. Bryce Canyon National Park

Wie beim Gand Canyon handelt es sich auch bei Bryce Canyon um eine Canyonlandschaft, nur ist dies nicht ganz so groß, dafür aber spitzer und leuchtet in orange-weiß-Tönen. Auch hier haben wir mehrere Tage verbracht: als wir Nachmittags ankamen, gingen wir noch den Queens Garden / Navajo Loop Trail. Das ist mit der schönste Weg, den ich dir total ans Herz lege, wenn du im Bryce Canyon bist. Man bekommt hier tolle Ausblicke und muss auch nicht so mega viel Zeit einplanen, wie das im Arches National Park der Fall war (nur 2-3 Stunden).

Am nächsten Tag wollten wir den Peekaboo Trail vom Bryce Point aus gehen. Wir starteten aber schon am Sunset Point, in der Annahme, dass der Rim Trail bis zum Bryce Point genauso moderat sein würde wir im Grand Canyon. Doch weit gefehlt, auch hier ging es schon auf und ab und die Entfernung war weitaus länger, als wir gedacht hatten. Etwas zwei Stunden haben wir gebraucht, um beim Bryce Point anzukommen. Zudem hatte ich auch noch meinen gepackten Rucksack aus Versehen im Motel liegen lassen und wir hatten dementsprechend weniger Essen und Wasser dabei. Daher entschieden wir uns den Peekaboo Trail nochmal zu verschieben; wir fuhren mit dem kostenlosen Park Shuttle zum Sunset Point zurück und gingen den Rim Trail ein Stückchen in die andere Richtung weiter. Den Peekaboo Trail gingen wir noch am nächsten Tag (direkt vom Bryce Point aus), bevor wir zum Zion National Park aufbrachen.

12. Zion National Park

Der Zion National Park steht für landschaftliche Idylle: Große Berge, viel Grün (dass sich während unseres Aufenthalts schon langsam verfärbte) und mittendurch schlängelt sich ein Fluss.

Nur Leider war es eine ganz schöne Odyssee, bis man dort war ;D Wir fuhren von Norden in den Park die Scenic Road entlang. Sie bot wahnsinnig schöne Ausblicke auf die Felslandschaft. Einfach zu fahren war sie aber nicht, in Serpentinen ging es mit einigen Nadelöhrkurven bergabwärts. Hinzu kommt ein langer Tunnel durch einen der Berge – dort sind zwar keine starken Kurven, aber man brauch um die drei Minuten, um hindurchzufahren. Es war gar nicht so ohne, so lange quasi „unter Tage“ zu sein.

Nach der Scenic Road kamen wir gegen am Visitor Center an. Bislang hatten wir nie Probleme gehabt, einen Parkplatz zu finden, da alle Parks darauf zugeschnitten waren, viele Besucher mit Auto reinzulassen. Nicht so im Zion: hier ist der Parkplatz an Visitor Center ziemlich überschaubar und damit viel zu klein für die vielen Menschen, die in den Park wollen. Was das Platzproblem zusätzlich verstärkt ist, dass man zu den Wanderwegen im Park nur mit dem Shuttle und nicht mit den eigenen Auto fahren darf, sich die Autos also nicht auf mehrere Parkplätze verteilten.

Da es schon mittags war, fanden wir dort keinen Parkplatz mehr und mussten erst nach Springdale fahren. Von dort aus fuhr ein Shuttle zum Visitor Center, an welchem wir dann wieder in den anderen Shuttle umsteigen mussten, der uns in den Park brachte.

Dieser ganz Aufwand, der leider auch einiges an Zeit kostete, hat unser Erlebnis im Zion ein bisschen geschmälert. Ansonsten ist der Park echt klasse und die Landschaft total beeindruckend. Wir gingen zu den Emerald Pools, alle drei kann man in gut zwei Stunden besichtigen. Auf einem Horse Trail haben wir sogar noch Bekanntschaft mit einem Tier gemacht: Ein Hirsch stand auf dem Weg uns aß genüsslich Blätter.

13. Valley of Fire State Park

Das Valley of Fire lag für uns auf dem Weg vom Zion zurück nach Las Vegas. Der State Park hält rote Felsen der verschiedensten Art bereit und liegt – wie Las Vegas auch – mitten in der Wüste, was uns ganz schön zu schaffen machte.

Ich hatte drei Routen ausgesucht: einen Trail, auf dem man Wandmalereien sehen konnte, White Dome und Fire Wave. Die Wandmalereien konnte man noch gut mitnehmen, aber als man auf den Fire Wave Trail ein längeres Stück in der Hitze ging, war sie ganz schön ermüdend. Auch hatte man viel weniger Motivation, groß zu laufen, als es in allen anderen Parks der Fall war.

14. Las Vegas

Zurück in Las Vegas war unser Road-Trip dann vorbei. Wir hatten zwar noch zwei Tage in der Stadt, aber zu realisieren dass die Tour nun um ist, lies sogar leicht melancholisch werden. Die letzten Wochen hatten wir so viel erlebt, so viel gesehen und eine richtig tolle Zeit gehabt.

Wir sahen uns noch eine Show im New York New York Hotel an und hakten noch ein paar Dinge von unserer Las Vegas To Do Liste ab, die wir in den ersten Tagen nicht geschafft hatten. Unter anderem waren wir nochmal beim „Welcome to Fabulous Las Vegas“-Schild, um dort ein Foto zu machen. Wir kauften die letzten Souvenirs, schrieben Postkarten und machten uns Gedanken, ob ein zusätzlicher Koffer für den Rückflug Sinn machen würde.

Und nicht zu vergessen: wir besichtigten Downtown, das ursprüngliche Las Vegas, an unserem letzten Abend. Im Gegensatz zum Strip ist hier nicht alles auf Hochglanz und die Leute kommen aus allen Gesellschaftsschichten. Es spielen viele Bands, es gibt viele Läden, Restaurants und natürlich Casinos. Hier tobt noch mehr das Leben, als es in der Innenstadt der Fall ist.

Zurück in unserem Hotel, wollten wir noch mit einem Teil der Dollar-Scheine, die wir noch hatten, das Glück herausfordern. Wir spielten eine Partie Roulette und eine Runde an einem der Automaten. Viel Geld eingesetzt haben wir nicht, beim Roulette sind wir ein wenig im Plus rausgegangen, dafür hat man am Automaten nichts gewonnen. Es ging aber eh mehr darum, es einmal gemacht zu haben, hier in Las Vegas.

Abreise

Ich hatte meinen Wecker auf 5 Uhr gestellt. Das war ganz schön sportlich, wenn man bedenkt, dass es schon Mitternacht durch waren, als wir am Tag vorher zurück ins Hotel kamen. Aber man hatte ja nicht wirklich eine Wahl. Die letzten Sachen wurden noch eingepackt (irgendwie hatten wir es geschafft, alles Wichtige in zwei Handgepäckskoffern und -Rücksäcken unterzukriegen), dann auschecken, zum Auto und los gings auf den Weg wieder zurück nach Hause.

Dass dieser Weg so lange dauern würde, hätten wir da aber noch nicht vermutet. Erst ging es von Las Vegas nach Chicago, von dort dann nach London und von dort sollte es dann zurück nach Hause gehen. Leider muss man aber in London immer nochmal durch die Sicherheitskontrolle, egal von wo man kommt. Man muss dort eine Stunde, bevor der Abflug ist, sein Ticket einscannen, um durchgelassen zu werden. Da unser Flug aus Amerika aber ein bisschen Verspätung hatte (nicht viel, ca. 20 Minuten), schafften wir das nicht mehr und mussten auf den nächsten Flug gebucht werden.

Anstatt um 8 Uhr morgens, ging es nun um 8 Uhr abends zurück. Die Zeit dazwischen konnten wir zwar noch nutzen, um ein bisschen durch London zu schlendern, doch durch den langen Flug vorher war man so müde, dass das ganz schön anstrengend war.

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