Bewerbungsstorys – das Anschreiben

Wenn du schon einmal einen neuen Job oder nach dem Studium den Berufseinstieg gesucht hast, wirst du es wissen: dies ist gar nicht so einfach, wie man sich das früher vorgestellt hat. In diese Beitragsreihe möchte ich Situationen vorstellen, die mir selbst im Bezug auf Bewerbungen passiert sind und die auch jedem anderen passieren können. Ich finde dass viel zu wenig darüber gesprochen wird, wie schwierig die Jobsuche manchmal sein mag und welche Fails auftreten können, die man selber nicht im geringsten in der Hand hat.

Von allen Bewerbungsunterlagen, die einzureichen sind, ist das Anschreiben wohl das aufwendigste uns am meisten verhasste. Häufig ist man sich nicht sicher, was genau man im Motivationsschreiben erzählen soll und wie. Ist es überhaupt noch notwendig, sich da viel Mühe zu machen? In diesem Beitrag werde ich versuchen dir Antworten auf diese Fragen zu geben.

In diesem Beitrag:
Kann ich das Anschreiben auch weglassen?
Wie schreibe ich ein gutes Anschreiben?

Kann ich das Anschreiben auch weglassen?

Dies ist eine Frage, die sich leider nicht mit ja oder nein beantworten lässt. Vielmehr muss ich dir hier die Antwort schreiben, die man sprichwörtlich bekommt wenn man jemanden aus dem Bereich Wirtschaftswissenschaften etwas fragt: es kommt darauf an.

Vielfach hört man, dass der Lebenslauf das wichtigere Dokument ist. Hier stehen alle relevanten Informationen geordnet aufgelistet. Selbst von großen Unternehmen  aus der Industrie hört man, dass sich Anschreiben nicht durchgelesen werden und die Qualifikation und das Engagement eines Bewerbers über einen Einstellungstest beurteilt werden. Wieso braucht man dann überhaupt noch ein Bewerbungsschreiben? Kann man sich die Zeit für das formelle Anschreiben nicht auch sparen?

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In der Tat habe ich auch schon Bewerbungsgespräche bei Unternehmen gehabt, denen ich vorher kein Anschreiben habe zukommen lassen. Hierbei handelte es sich um kleinere Unternehmen und Start-Ups. Die Bewerbungsunterlagen habe ich jeweils per Email verschickt und hierfür einen kurzen freundlichen Text formuliert (ca. 3-4 Sätze). Einmal erhielt ich auch eine Nachricht zurück, in der nachträglich noch ein Anschreiben angefordert wurde.

Bei größeren Unternehmen erfolgt die Bewerbung meistens über ein Portal auf der Website, bei denen es häufig auch ein Feld gibt, in dem man sein Anschreiben hochladen soll. Dies ist nicht immer ein Pflichtfeld. Man sollte sich hierbei jedoch im klaren sein, dass es auch Mitbewerber gibt, die hier ihr Anschreiben hochladen. Falls in der Stellenausschreibung nicht ausdrücklich steht, dass kein Bewerbungsschreiben benötigt wird, würde ich tendenziell immer eines mitschicken, da es einfach einen engagierteren Eindruck macht.

Als Faustregel kann man festhalten: wenn du den Job wirklich willst, dann mach dir die Mühe und schreib ein Anschreiben.

Wie schreibe ich ein gutes Anschreiben?

Der erste Anlaufpunkt für das Motivationsschreiben mag für viele eine schnelle Recherche über Google mit dem Suchbegriff „Muster Anschreiben“ sein. Hier Texte zu kopieren – davon mag ich dir jedoch dringend abraten. Dadurch bekommt dein Anschreiben keine persönliche oder fachbezogene Note, aber enthält dafür viele eher unerwünschte Standard-Floskeln.

Ziel des Anschreiben ist es dem Leser zu vermitteln, dass dein individuelles Profil richtig gut zu der Stellenausschreibung passt. Dies erreichst du nicht durch angeschriebene Texte. Gehe lieber nach den folgenden Schritten vor:

1. Recherche zum Unternehmen

Recherche zum Unternehmen – wichtig für die Bewerbung

Zuerst einmal sammelst du Informationen zu der Firma, in der du dich bewirbst. Finde heraus, was das Unternehmen genau macht, welche Standorte es hat und wie die Unternehmensgeschichte ist. Häufig wirst du auch schon in der Stellenausschreibung ein kurzes Intro finden, in dem das Unternehmen sich in wenigen Worten vorstellt. Auf der Unternehmens-Website findest du unter den Reitern „Über uns“ oder „Unternehmen“ meist noch wesentlich detailliertere Informationen.

2. Details zur Stelle

Erfasse alle Details, die relevant sind

Was genau sollst du in dem Job machen? Welche Fähigkeiten brauchst du dafür? Um mir darüber klarer zu werden, habe ich meist die Stellenbeschreibung und die gewünschten Voraussetzungen noch mal in meinen eigenen Worten aufgeschrieben. Zusätzlich hilft es, beschriebene Aufgaben, in denen du schon Erfahrung sammeln konntest, und beschriebene Skills, die du mitbringst, farblich zu markieren. Diese solltest du auf jeden Fall in deinem Anschreiben hervorheben.

3. Start Writing

Beginne dein Anschreiben am besten mit einem persönlichen Bezug. Wie bist du auf die Stelle aufmerksam geworden? Hast du bereits im Vorfeld einen Mitarbeiter kontaktiert um Fragen zu klären? Warum ist die Stelle für dich spannend? Hast du dich bereits mit der Branche / dem Thema auseinandergesetzt?

Insgesamt schreibst du 3-4 Absätze, in denen du die folgenden Punkte beschreibst:

  • Warum ist die Stelle spannend für dich?
  • Warum möchtest du in dem Unternehmen arbeiten?
  • Warum bist genau Du der/die Richtige, für die ausgeschriebene Position?

4. Closing

Der letzte Absatz sollte beinhalten, ab wann du die Stelle besetzen kannst / möchtest. Gern kannst Du auch weitere formale Dinge hier erwähnen. Wer möchte kann auch seine Gehaltsvorstellung hier nennen. Beende dein Anschreiben mit einem freundlichen Ausblick wie zB „Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung“.

Das wichtigste beim Anschreiben ist jedoch: Bleibe du selbst. Schreibe einen Text, mit dem du dich wohl fühlst. Wenn du dein Anschreiben mit einem schlechten Gefühl losschickst, dann hat das ganze meist keinen Sinn.

Ich hoffe meine Tipps konnten dir helfen und wünsche dir ganz viel Erfolg bei deinen Bewerbungen!

2 Gedanken zu „Bewerbungsstorys – das Anschreiben“

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