Rezension: „die letzte Spur“ von Charlotte Link

Letztens habe ich den Roman „Die letzte Spur“ von Charlotte Link gelesen. Das Buch ist erstmals im Jahr 2008 im Goldmann Verlag erschienen und wurde seitdem vielfach verkauft. Die Geschichte wurde vor ein paar Jahren ebenso verfilmt. Ich denke es ist ein gutes und spannendes Buch für alle, die gerne Krimis und Thriller lesen.

Meine Rezension im Folgenden bezieht sich ausschließlich auf den Roman.

Elaine Dawson ist vom Pech verfolgt. Als sie nach Gibraltar zur Hochzeit einer Freundin reisen will, werden sämtliche Flüge in Heathrow wegen Nebels gestrichen. Anstatt in der Abflughalle zu warten, nimmt sie das Angebot eines Fremden an, in seiner Wohnung zu übernachten – und wird von diesem Moment an nie wieder gesehen.

Fünf Jahre später rollt die Journalistin Rosanna Hamilton den Fall neu auf. Plötzlich gibt es Hinweise, dass Elaine noch lebt. Doch als Rosanna diesen Spuren folgt, ahnt sie nicht, dass sie selbst bald in Lebensgefahr schweben wird …

Klappentext „Die Letzte Spur“ von Charlotte Link

Inhalt

Journalistin Rosanna Hamilton reist von Gibraltar in ihre alte Heimat London, um eine Serie über vermisste Menschen zu schreiben. Sie wurde beauftragt, da sie zu einer der Vermissten einen ganz persönlichen Bezug hat: Elaine Dawson ist im gleichen Dorf wie sie aufgewachsen, sie arbeitete später dort in einer Arztpraxis und kümmerte sich um ihren Bruder, der nach einem schlimmen Unfall ein Pflegefall geworden ist.

Rezension Die Letzte Spur von Charlotte Link

Vor fünf Jahren lud Rosanna Elaine zu ihrer Hochzeit nach Gibraltar ein. Diese nahm an, schaffte es aber nur bis zum Flughafen in London, denn durch den starken Nebels wurden an jenem Tag alle Flüge gestrichen. In ihrer Verzweiflung stieß Elaine am Flughafen mit dem Anwalt Marc Reeve zusammen, der ihr anbietet in seinem Gästezimmer zu übernachten. Elaine zögert, nimmt schließlich aber die Möglichkeit wahr. Und dies ist die Nacht, in der sie verschwindet.

Rosanna nimmt in London Nachforschungen über Elaines Fall auf. Sie kontaktiert Marc Reeve, der felsenfest brteuert, Elaine am nächsten morgen zur U-Bahn gebracht zu haben. Bald geht es für Rosanna um weit mehr als die Serie, sie möchte unbedingt wissen, welches Schicksal Elaine widerfahren ist. Die Geschichte mündet in tiefen Verstrickungen und stellt nachher Rosannas ganzes Leben auf den Kopf.

Rezension

Aufbau und Sprache

Das Buch „Die letzte Spur“  lässt sich gut lesen, es eignet sich gut als Sommerlektüre, auch wenn die Handlung der Story im Februar stattfindet.

Die Geschichte wird vom Standpunkt verschiedener Personen aus erzählt, erst im Verlauf stellt sich heraus, wie die einzelnen, Personen, in ihre Fälle und Storys zusammen gehören. Zum Teil wird meiner Meinung nach zu viel wert auf einzelne Personengruppen und ihre Geschichten gelegt, die für die gesamte Geschichte nur eine untergeordnete Rolle spielen. Zum Beispiel die Geschichte um Linda Biggs ist zwar für die Gesamthandlung wichtig, aber man hätte die Passagen hierzu auch kürzer fassen können.

Die Handlung ist in sich schlüssig, wirkt aber zum Teil stark konstruiert, da viele Zufälle genau im richtigen bzw falschen Moment geschehen.

Aufbau und Sprache ⭐⭐⭐

Spannung

Der Spannungsbogen wird bereits  im ersten Kapitel mit Elaines Verachwinden aufgebaut und zieht sich dann über die gesamte Geschichte hinweg. Bis zum letzten Kapitel möchte man wissen, wie es weiter geht und kann das Buch an den meisten Stellen nur mit Mühe aus den Händen legen.

Spannung ⭐⭐⭐⭐⭐

Charaktere

Rosanna ist eine fürsorgliche Person, die in der Vergangenheit wiederholt ihre eigenen Interessen zurückgestellt hat. Während sie wieder in England ist, merkt sie zum Beispiel, dass ihr ihre Heimat gefehlt hat und sie eigentlich gern von Gibraltar wieder zurückziehen möchte. Zudem ist sie neugierig, möchte unbedingt wissen was Elaine widerfahren ist und fühlt sich selbst schuldig an der Sache, da sie und ihre Hochzeit der Grund waren, warum Elaine aus ihrem Dorf überhaupt nach London aufgebrochen ist. Allerdings sind Rosannas Moralvorstellungen und ihre Loyalität insgesamt an manchen Stellen kritisch zu betrachten.

Elaine hat ihr Leben zum Großteil nur ihrem Bruder gewidmet, der nach seinem Unfall querschnittsgelähmt und auf ihre Hilfe angewiesen war. Nach ihrem Verschwinden musste ihr Bruder ins Pflegeheim, was einen Tiefpunkt für seinen psychischen Zustand markiert.

Marc Reeve wurde nach dem Verschwinden von Elaine von der Presse bloßgestellt, es war für ihn danach sehr schwer, als Anwalt wieder Fuß zu fassen. Es wirkt solide und vernünftig, an manchen Stellen ist er eher vorsichtig. Aufgrund der Vorgeschichte mit seinem Sohn, welcher sich von ihm abgewandt hat, ist er jedoch eine gebrochene Person.

Cedric, Rosannas Bruder, ist ein „Lebemensch“ ohne konkretes Ziel, merkt aber im Verlauf der Geschichte, dass ihm genau das im Weg steht. Er ist ohne zu zögern bereit, seiner Schwester zu helfen und wird auf diese Weise auch in die ganze Geschichte mit reingezogen.

Interpretation & Fazit

Der Roman erzählt davon, ohne zu viel vom Ende vorweg zu nehmen, dass man nicht immer alles glauben kann, was einem erzählt wird. Und dass manchmal schlimme Dinge passieren – gewollt und ungewollt. Aber jede noch so dunkle Geschichte wird irgendwann ans Licht kommen und Menschen müssen die Konsequenzen aus ihren Taten ziehen.

Insgesamt eine schöne Geschichte und auf jeden Fall ein Buch, das man so schnell nicht mehr aus den Händen legen will.

Fazit ⭐⭐⭐⭐

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